[Schwäbische]
Ohne Mikroplastik: Verein baut umweltfreundlichen Fußballplatz
Jahrelang wurde diskutiert und geplant. Nun wird der Kunstrasenplatz gebaut. Der ist besser für die Natur und weniger pflegebedürftig. Das wirkt sich auch auf die Kosten aus.
Auf dem Vereinsgelände des SV Geisingen entsteht Kunstrasenplatz für die gesamte Fußballregion der Stadt. Die fünf Fußballvereine sowie die Fußballschule werden oder sollen ihn künftig nutzen.
Neues System von Kunstrasenplatz
Eigentlich sind die Kunstrasenplätze immer mal in die Kritik geraten, weil die Beläge Mikroplastik abgeben, was die Umwelt und das Grundwasser belastet. In Geisingen kommt nun aber ein neues System einer Schweizer Firma zur Ausführung.
Der Kunstrasen wird ohne Verfüllung und damit ohne Granulat und dessen regelmäßige Wiederauffüllung angelegt, was mit geringerem Pflegeaufwand einhergeht. Daraus folgen im Wesentlichen die im Vergleich zu früheren Vorschlägen deutlich günstigeren Kosten.
Verein mit großer Eigenleistung
Die Fußballvereine haben vor mehr als einem Jahr ein Konzept zur Umsetzung, Nutzung und Finanzierung des Kunstrasenplatzes erarbeitet. Dabei wird auch eine Summe an Eigenleistung und Mitfinanzierung über Sponsoring, Spenden und Verkauf von Bausteinen über 150.000 Euro in die städtische Kalkulation einfließen.
Mit unterstützt wird die Finanzierung auch durch einen Zuschuss des Badischen Sportbundes beziehungsweise des Landes in Höhe von 120.000 Euro. Die vor einigen Jahren genannten Summen von mehr als einer Million Euro waren aber weder von den Vereinen noch von der Stadt so umsetzbar.
Günstiger Zeitpunkt für Baubeginn
Der Zeitpunkt des Kunstrasenbaus ist günstig. Der SV Geisingen muss den bisherigen Ausweich- und Trainingsplatz ohnehin sanieren. Er wurde vor 30 Jahren auf einer Wiese provisorisch angelegt. Dort entsteht nun der neue Kunstrasenplatz.
Dieser soll schon im Herbst genutzt werden können, wenngleich auch noch einige weitere Arbeiten wie Einzäunung fehlen und noch ausgeführt werden müssen.
Die ersten Arbeiten werden nun ausgeführt. Die Firma Gfrörer aus Empfingen entfernt zunächst den oberen Belag, der aus wertvollem Humus besteht. Ein Schlepper mit einem entsprechenden Gerät lockert die Humusschicht auf, eine Raupe schiebt den trockenen und lockeren Boden zur Seite. Dann kann der Aufbau des Unterbaus beginnen.
Darauf erfolgt dann der Bau des eigentlichen Kunstrasenplatzes, den die Firma XL Turf aus Cham in der Schweiz ausführt. Die Kosten hierfür betragen rund 350.000 Euro.
Projekt sucht noch Sponsoren
Für die Suche nach Sponsoren ist die Fußballschule Geisingen federführend. Auf der Homepage der Fußballschule Geisingen unter www.fs-geisingen.fussball-kunstrasen.de ist das Projekt unter dem Namen „Herzrasen für Kunstrasen – Gemeinsam für die Raumschaft“ eingestellt. Der Platz wurde in mehr als 500 Felder eingeteilt, die ab 50 Euro pro Feld als Spende geordert werden können. Derzeit sind noch viele Felder zu haben.